Psychologie und Arbeitssicherheit-

Die 20. PASiG-Tagung in Salzburg

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Anfang September fand auf Einladung der AUVA in Salzburg der 20. Workshop des Fachverbands Psychologie für Arbeitssicherheit und Gesundheit e.V. (PASiG) statt. research-team war mit Vorträgen und Posterpräsentationen vor Ort und konnte von dem spannenden Austausch profitieren.

Arbeitsplatzgestaltung in der Arbeitswelt 4.0

Dr. Paul Jiménez ging in seinem Vortrag auf die veränderten Arbeitsbedingungen in der Arbeitswelt 4.0 ein. Vernetztes Arbeiten, Digitalisierung und Mobilität erleichtern das Arbeiten nicht nur, sondern schaffen auch neue Formen von Belastung. Entsprechend müssen auch die Instrumente zur Erfassung von Belastungen immer weiterentwickelt werden:

Der OrgFit 4.0 (Fragebogen zur Erfassung von Belastung am Arbeitsplatz) stellt eine solche Weiterentwicklung dar und deckt neben den klassischen Arbeitsbelastungsfaktoren auch neue Belastungsfelder wie z.B. Ständige Erreichbarkeit oder Flexibilität ab. Dr. Jiménez präsentierte hierzu Forschungsergebnisse, die im Rahmen der Arbeitswelt Österreich-Umfragen 2018 entstanden sind (mehr zu den AWÖ-Ergebnisse in Kürze hier auf unserem Blog).

Weitere Inputs von research-team und aus den Forschungskooperationen mit der Karl-Franzens-Universität Graz lieferten Cornelia Hubich-Schmon und David Steindl (Betriebliche Gesundheitsförderung), Michaela Höfer und Anita Bregenzer (Gesunde Arbeitsplätze durch Gesundheitsförderliches Führen), Martin Weßel (Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen) und Samuel Strunk. (Gehirngerechte Sicherheitsschulungen).

Trimpop: Fachkräftemangel bei ArbeitsmedizinerInnen absehbar

Spannende Inhalte brachte auch Prof. Rüdiger Trimpop von der Universität Jena ein: 48,4% der ArbeitsmedizinerInnen in Deutschland sind bereits 65 Jahre oder älter und werden dem Arbeitsmarkt mittelfristig nicht mehr zur Verfügung stehen.

Hieraus könnten große Lücken in der betrieblichen Versorgung entstehen. Daher schlägt Prof. Trimpop vor, neben der Stärkung der Arbeitsmedizin auch weitere Präventionsdienste wie z.B. die ArbeitspsychologInnen als Dritte Kraft, neben der Arbeitsmedizin und Sicherheitsfachkraft, aufzunehmen.

Status: Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen in Deutschland

In vielen Vorträgen wurde deutlich, und auch von manchen ExpertInnen aus Deutschland bestätigt, dass die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (das deutsche Pendant zur Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen) im Vergleich zur Situation in Österreich noch relativ am Anfang steht und einige Unklarheiten in Bezug auf die Umsetzung bestehen.

Für research-team ist dies ein weiterer Grund, uns im Jahr 2019 stärker in Richtung des deutschen Marktes zu orientieren, um auch dort unsere Expertise aus über 250 Evaluierungen einzubringen. Unter anderem ist die Veröffentlichungen eines Fachbuches zum Thema „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ im Springer Verlag sowie der Ausbau unseres Standortes in München geplant.

Fazit

Für uns war der 20. PASiG-Workshop wieder einmal ein spannendes Event mit vielen interessanten Begegnungen und fachlichem Austausch. Schön, dass das Treffen dieses Jahr zum ersten Mal in Österreich stattgefunden hat!

 

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