Was ist Burnout?

Die deutsche Übersetzung des Wortes „Burnout“ mit „ausgebrannt sein“ ist vielen geläufig. Doch was soll man sich genau unter diesem Begriff des „Ausgebrannt-Seins“ vorstellen?

Es handelt sich dabei um einen Zustand der inneren Leere, der totalen seelischen Verausgabung, bei der die Energiequellen des Menschen vollständig entleert sind und auch nicht, zumindest nicht so schnell, wieder aufgeladen werden können.

Welche Symptome bringt dieser Zustand mit sich?

Der innere Zustand der betroffenen Person ist geprägt durch das Gefühl der totalen Erschöpfung und Niedergeschlagenheit. Man ist bereits erschöpft, wenn man in der Früh aufsteht, möchte am liebsten den ganzen Tag nur mehr schlafen und hat zu kaum etwas Lust. Dieses „keine-Lust-haben“ zeigt sich aber nicht nur bei der Arbeit, sondern auch bei Freizeitaktivitäten.
Auf der körperlichen Ebene treten häufig Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen und Muskelverspannungen auf.

Burnout lässt sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen und kommt nicht von heute auf morgen. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, Burnout entsteht über einen längeren Zeitraum hinweg.
Früher war der Begriff des Burnouts eher dem Bereich des Top-Managements zugeschrieben. Heute zeigt sich aber, dass Burnout in fast allen Berufen auftreten kann.

Burnout zeigt sich nicht nur bei Personen, die anfangs enthusiastisch zur Arbeit schreiten und voller Tatendrang sehr hohe Erwartungen an sich selbst setzen. Es muss meist mit der Zeit erkannt werden, dass man nicht alles so beeinflussen kann, wie man möchte, trotzdem wird weiter versucht ALLE gesetzten Ziele zu erreichen, viele andere Dinge (Freizeit, Familie, Freunde,...) werden dabei vernachlässigt. Mit der Zeit folgt der Übergang von der Phase des starken Einsatzes in den Zustand des „Ausgebrannt Seins“, es macht sich ein Gefühl der Machtlosigkeit und Frustration breit. Burnout kann bis hin zur Depression führen.

Maßnahmen gegen Burnout für betroffene Personen

Wenn man rechtzeitig und vorbeugend etwas tun möchte, dann sind folgende Punkte hilfreich:

  • Auf seinen Körper hören: ausreichend Schlaf, gesundes Essen, Bewegung machen
  • Sich Zeit nehmen: auch einmal Zeit für sich selbst haben
  • Pausen einlegen: während der Arbeit nicht auf die notwendigen Pausen vergessen, Mittagessen in Ruhe einnehmen
  • Freizeitstress vermeiden: auch die Terminplanung in der Freizeit darf nicht unterschätzt werden
  • „Nein“-Sagen lernen!

Aber Achtung: Diese Dinge sind nicht mehr ausreichend, wenn der Burnout-Prozess bereits weiter fortgeschritten ist. Leider ist es auch oft so, dass Menschen, die wirklich bereits in der Burnout-Schleife sind, dies gar nicht mehr merken. Auch für Freunde/KollegInnen ist es dann schwer, richtig zu reagieren.

Im kritischsten Falle können gerade die vorgenannten Hilfen kontraproduktiv sein: Wer sich ständig bemüht, alles richtig zu machen, wird durch die Anweisung: "Lerne Nein zu sagen" nur wieder mit einer Forderung konfrontiert. Daher sollten die vielen Ratgeber, die sich zum Thema Burnout finden, mit größter Vorsicht betrachtet werden.

Wenn es ernst wird, braucht es jedoch ExpertInnen!

Ist eine gewisse Grenze einmal überschritten und kann man die Sache nicht mehr selbst in den Griff bekommen, so sollte unbedingt ein/e Experte/in aufgesucht werden. Derzeit wird Burnout von manchen selbsternannten Experten als einfache Erschöpfungsphase dargestellt. Es besteht sogar die Gefahr (wie vorhin beschrieben), dass durch falsches Vorgehen nur Symptome bekämpft werden und der Prozess verstärkt wird. Es benötigt unbedingt eine genaue Abklärung, bei tiefgehendem Burnouterleben muss diese sowohl medizinisch als auch psychologisch erfolgen.

Gemeinsam mit ExpertInnen wird mittels Einsatz verschiedener Methoden, wie z.B. erstmals der Analyse der Situation, der Erhebung von Ressourcen u.a. eine Ausrichtung der Schritte entwickelt. Auch mit Entspannungstechniken und Psychotherapie kann Burnout behandelt werden.

Aber auch hier, Achtung: Die Behandlung der individuellen Probleme ist wichtig. Da die Ursachen von Burnout jedoch im Arbeitsprozess liegen, müssen diese auch zusätzlich analysiert und verändert werden.